Mein lieber Alex,

ich weiß, wir sprechen nicht mehr miteinander, und trotzdem gibt es noch so viel, das unausgesprochen zwischen uns steht. Eigentlich wollte ich dir diese Worte genau heute, am 17.11.25 um 04:43 Uhr, schicken. Doch ganz ehrlich: Ich habe Angst. Angst vor dem, was du antworten könntest – oder davor, dass vielleicht gar keine Antwort kommt. Würdest du ehrlich sein? Wärst du kalt? Würdest du es überhaupt lesen? Und falls nicht … was würdest du dann denken? Diese Fragen kreisen seit Stunden in meinem Kopf und fressen mich auf, und doch schiebe ich sie vor mir her, weil ich mich ihnen nicht ganz stellen kann. Vielleicht sollte ich einfach anfangen zu sagen, was gesagt werden muss.

Ich bin eben so, wie jedes Horoskop den Skorpion beschreibt: vorsichtig, logisch, manchmal härter als nötig – aber gleichzeitig tief loyal, hingebungsvoll und unfassbar beständig, wenn mir jemand etwas bedeutet. Und du … du hast dich auf eine Weise in meinem Herzen festgebissen, die ich nicht abschütteln kann. Nicht, weil du es gewollt hättest, sondern weil es einfach passiert ist. Weil etwas an dir mich berührt hat, wie es lange niemand mehr geschafft hat.

Deine Art zu reden. Wie du mich angesehen hast. Wie du dich verhalten hast, wie aufmerksam du warst – wie du dich an die kleinsten Dinge erinnern konntest, die für andere unbedeutend wären. Die Ruhe in deiner Stimme, die sicheren Worte, dein Lächeln, das mich jedes Mal erwischt hat, ohne dass du es überhaupt wusstest. Ich vermisse die stundenlangen Anrufe mit dir, dieses vertraute Zuhören … und auch das Einschlafen dabei, wenn mir deine Stimme wie ein Anker geworden war. Ich vermisse alles daran. Ich vermisse dich.

Es gibt so Dinge – ich weiß nicht mal warum –, die ich dir sagen will … Dinge wie: Du bist der einzige Mensch, bei dem ich wirklich das Gefühl habe, wir verstehen uns ohne Worte … dass du der Einzige bist, mit dem ich Arm in Arm einschlafen konnte … dass du der Mensch bist, den ich nicht gesucht, aber gefunden habe; der, von dem ich nicht wusste, dass ich ihn finden würde … dass du derjenige bist, an den ich denke, der bei mir ist, wenn ich dein Plüsch – pardon, Bóbr Alex – im Arm halte, um einschlafen zu können …

Nach allem, was mit Freddy kaputtgegangen ist, war ich überzeugt, dass ich so etwas Schönes wie dich nicht mehr verdiene. Und vielleicht war es gerade deshalb so kostbar, dich – wenn auch für eine zu kurze Zeit – in meinem Leben zu haben. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, egal bei wem oder was, würde ich mir dich zurückwünschen. Nicht aus Bedürftigkeit, sondern weil sich das mit dir einfach richtig angefühlt hat. Weil du mir gezeigt hast, wie schön Nähe sein kann. Auch wenn ich dir nichts schenken kann außer meiner Hingabe, meiner Treue, meiner Liebe … meinem ganzen Ich.

Ich weiß, all das ist viel. Vielleicht sogar zu viel. Vielleicht kommt es unerwartet, vielleicht zu spät. Aber ich wollte wenigstens dieses kleine Stück Wahrheit teilen. Diesen Teil, der in mir geblieben ist.

Und egal, wie es weitergeht: Danke. Danke für alles, was du mir gegeben hast, bewusst oder unbewusst. Falls es wirklich so sein sollte, dass wir uns nie wiedersehen … danke, dass es dich gibt. Ich hoffe mit ganzem Herzen, dass du glücklich bist – auch wenn es mir selbst das Herz zerreißt.

Frohes neues Jahr.

Ich liebe dich.

Timothy.

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